Der Aufbau und die Pflege einer Social Media Präsenz ohne klaren Plan oder festes Budget kann für Unternehmen schnell zu einem Social Media Fiasko führen. Ob ein kleines Missgeschick oder eine größere Panne – Social Media Fehler, die nicht richtig gehandhabt werden, können für Marken schwerwiegende Folgen haben. Für eine erfolgreiche Social Media Strategie ist es daher entscheidend zu wissen, wie solche Pannen vermieden werden. In diesem Beitrag findest du eine Übersicht über häufige Social Media Fehler, die einer Marke schaden können. Wenn du bereit bist, eine schlagkräftige Social Media Strategie zu entwickeln, lade unser eBook „Das Social Media ROI Playbook: Driving Growth with Social“ herunter.
SSocial Media bietet den meisten Unternehmen enorme Chancen, unabhängig davon, ob sie im B2B- oder B2C-Bereich tätig sind, nur online aktiv sind oder über physische Geschäftsstellen verfügen. In der Theorie funktioniert Social Media ganz einfach („wenn ich großartige Inhalte schreibe, springen die Menschen darauf an“), doch in der Praxis ist die Umsetzung nicht ganz so einfach.
Hier sind einige häufige Fehler, die in sozialen Medien gemacht werden, und die es möglichst zu vermeiden gilt:
1. Die Vorstellung, dass alle Social Media Plattformen gleich sind
2. Kein Plan oder keine unternehmensweite Social Media Richtlinie
3. Ständiger Fokus auf den Verkauf und das Ignorieren von Nachrichten oder Beschwerden
4. Nichteinbeziehung von Social Media Marketing Tools
5. Fokus auf die Anzahl der Likes und Follower statt deren Qualität
6. Zu viel des Guten beim Posten
7. Ignorierung von Evergreen-Content & externen Inhalten
8. Ein nicht-optimiertes Profil
9. Nicht wissen, wo sich die Kunden aufhalten
10. Der Preis bestimmt die Qualität
1. Die Vorstellung, dass alle Social Media Plattformen gleich sind
Für unerfahrene Social-Media-Marketer sehen und fühlen sich die meisten Social Media Plattformen wahrscheinlich ähnlich an. Die Nutzer haben Profile und posten Status-Updates, Videos, Meinungen, Beschwerden, Fotos von ihrem letzten Restaurantbesuch und Links zu ihren Lieblingsseiten.
Allerdings wäre es unklug, alle Social Media Plattformen gleich zu behandeln, denn sie sind es nicht. Jeder Kanal richtet sich an unterschiedliche Zielgruppen und funktioniert auch ganz unterschiedlich. YouTube dient zum Posten von Videos, während Instagram die visuellste Plattform ist und sich ideal für Fotos und Kurzvideos eignet. X (ehemals Twitter) ist nach wie vor die führende Plattform für Microblogging und LinkedIn, der ideale Ort für Vordenker aus der Wirtschaft, ist prädestiniert für den Aufbau von Business-Communities.
Deshalb: Verzettel dich nicht, indem du auf allen Social Media Plattformen Präsenz markieren willst. Anstatt gleich Accounts auf Facebook, X (ehemals Twitter), LinkedIn, Instagram, Snapchat und YouTube einzurichten, solltest du dich zunächst auf ein oder zwei Netzwerke konzentrieren – nämlich auf die, über die ihr eure Zielgruppe am ehesten erreicht (und sie euch).Ist eure Zielgruppe wirklich auf allen sozialen Netzwerken an euren Inhalten interessiert? Ganz sicher? Auf jeder einzelnen Plattform?!
2. Kein Plan oder keine unternehmensweite Social Media Richtlinie
Wie willst du mit Social Media etwas erreichen, wenn du nicht weißt, was du erreichen willst? Soll der Account Traffic generieren, unterhalten, als Kundenservice-Kanal oder PR-Plattform dienen oder hat er eine völlig andere Funktion?
Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass fast alle Mitarbeiter auf irgendeiner Social Media Plattform aktiv sind. Ganz gleich, ob sie auf Facebook posten oder nebenbei bloggen: Sie kommunizieren – und möglicherweise auch über euer Unternehmen.
Das Internet kennt keine Privatsphäre, auch nicht in Social Media Accounts. So manche Dinge, die eure Mitarbeiter posten oder teilen, könnten euch irgendwann teuer zu stehen kommen, insbesondere wenn über Pläne für Produkte oder Dienstleistungen gesprochen wird. Auch negative Äußerungen von Mitarbeitern über euer Unternehmen hinterlassen einen schlechten Eindruck.
Verfasse eine unternehmensweite Social Media Richtlinie und stelle sicher, dass sie von allen Mitarbeitern gelesen und unterzeichnet wird. Bestimme, was gepostet werden darf und was nicht, und weise deine Mitarbeiter darauf hin, dass Unterhaltungen über die Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen in den sozialen Medien als Vertragsverletzung angesehen werden. Nutze unsere praktische Vorlage für die Erstellung von Social Media Richtlinien, um sofort damit loszulegen.
3. Ständiger Fokus auf den Verkauf und das Ignorieren von Nachrichten oder Beschwerden
In den sozialen Medien dreht sich alles um die Interaktionen mit Endnutzern – und kaum etwas schreckt Menschen mehr ab, als das Gefühl, lediglich Teil einer Transaktion zu sein. Das heißt jedoch nicht, dass in den sozialen Medien nichts verkauft werden darf. Aber dieses Recht muss man sich erst verdienen – etwa durch das Teilen von Inhalten, die nicht direkt verkaufsbezogen sind. Und anders als diese Unternehmen es getan haben, muss der richtige Zeitpunkt sorgfältig gewählt werden.
Die meisten Social Media Plattformen bieten die Möglichkeit, persönliche oder direkte Nachrichten zu senden und zu empfangen. Außerdem können sich Nutzer und Marken gegenseitig taggen, es können öffentliche Kommentare auf der Facebook-Seite eines Unternehmens hinterlassen werden oder die Nutzer können euch auf Twitter anschreiben. Obwohl die meisten Reaktionen wahrscheinlich positiv oder neutral ausfallen, kann es vorkommen, dass ihr mit Beschwerden von unzufriedenen Nutzern konfrontiert werdet.
Die schlimmste Reaktion ist, diese Beiträge komplett zu ignorieren. Das wirkt in den Augen eurer Follower feige und lässt den Schluss zu, dass ihr schuldig seid.
Ergreift die Chance, jede Beschwerde, die euch erreicht, in eine positive Erfahrung zu verwandeln und euren Kunden zu zeigen, wie wichtig sie euch sind. Geht direkt auf das Problem ein und zeigt, dass ihr den Vorfall bedauert und die Situation bereinigen wollt. Vermeidet Streitigkeiten und versucht nicht, Auseinandersetzungen zu gewinnen.
Wenn ein Kunde aus der Haut fährt und eine beleidigende oder diffamierende Sprache verwendet, empfiehlt es sich, das Gespräch in einem privaten Rahmen fortzusetzen, anstatt die Diskussion vor den Augen der Öffentlichkeit auszutragen. Damit zeigt ihr, dass ihr euch aktiv um eine Lösung des Problems bemüht.
4. Nichteinbeziehung von Social Media Marketing Tools
Die meisten großen Social Media Plattformen haben ihre eigenen Marketing Tools, mit denen Unternehmen neue Kunden erreichen und verlorene Besucher zurückgewinnen können. Manche Marketer verfolgen jedoch den „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“-Ansatz und halten sich lieber an Google Adwords, anstatt mit Social Media Werbung zu experimentieren.
Die Analytics-Pakete für die drei „Urgesteine” Facebook, X (ehemals Twitter) und LinkedIn bieten gute Einblicke in eure Präsenz auf den einzelnen Plattformen. Nimm dir Zeit, um dir die Analysen genauer anzusehen und herauszufinden, in welchen Bereichen eure Social Media Maßnahmen verbessert werden können. Wenn eure Social Media Accounts Traffic auf eure Website generieren, lohnt es sich, weiterhin aktiv zu posten. Mithilfe von Webanalysen könnt ihr außerdem herausfinden, über welche Social Media Kanäle eure Besucher auf die Website gelangen.
Mit Facebook Werbung können beispielsweise Werbebanner am Seitenrand des Newsfeeds geschaltet werden und so eure Website, ein Angebot oder ein bevorstehendes Webinar oder eine Messe bewerben. Mit Facebook Audience lassen sich Nutzer nach ihrem Standort, Alter, Geschlecht oder sogar ihrem Hobby suchen – so erreicht ihr direkt diejenigen, die am ehesten auf euer Angebot ansprechen.
Für präzisere Einblicke und eine strategische, plattformübergreifende Vorgehensweise basierend auf euren Metriken ist jedoch eine umfassendere Analytics-Lösung erforderlich.
5. Fokus auf die Anzahl der Likes und Follower statt deren Qualität
ocial Shares und Follower sind wichtig – aber klicken eure Follower auch wirklich auf die geteilten Inhalte? Wie intensiv setzen sie sich mit eurem Content auseinander? Es gibt unzählige Gründe, warum jemand eure Seite liken könnte, aber ein „Like“ bedeutet noch lange keinen zahlenden Kunden.
Laut Marketing Land entfallen zwar 85 % der Interaktionen einer Marke in den sozialen Medien auf sogenannte „Social Media Enthusiasts“, doch diese machen nur 29 % des tatsächlichen Publikums einer Marke aus. Viele von ihnen sind eher Gelegenheitskunden oder stille Mitleser, keine Käufer. Eine genauere Analyse deiner Metriken gibt dir ein besseres Gefühl dafür, ob deine Marke vor allem oberflächliche Interaktionen mit „Dabblern“ und „Lurkern“ generiert oder ob sich daraus tatsächlich tiefere Beziehungen und letztlich mehr Umsatz ergeben.
Denk daran: Ein „Like” bedeutet noch lange keinen Verkauf. Konzentriere dich deshalb lieber darauf, Markentreue und Bekanntheit bei echten Kunden aufzubauen, die sich aktiv mit euch in den sozialen Medien austauschen. So steigt auch die Chance, dass aus Followern echte Käufer werden.
Kaufe keine Follower. Damit erreichst du absolut nichts. Und es widerspricht dem ganzen Sinn von Social Media. Dein Fokus sollte auf echter Reichweite liegen, nicht auf der reinen Anzahl der Follower. Nur weil dir jemand folgt, heißt das noch lange nicht, dass er oder sie dir auch zuhört. Gekaufte Follower hören erst recht nicht zu – und sind meistens nicht einmal echte Menschen.
6. Zu viel des Guten beim Posten
Bei all den tollen Möglichkeiten, die Social Media bietet, kann man schnell ein wenig übermütig werden. Wenn du dich bei einigen dieser „Overposting-Vergehen“ ertappt fühlst – lieber einmal kurz innehalten, bevor’s zu viel wird.
Denk beim Erstellen eines Posts immer an dein Publikum: Interessiert es sich wirklich für deine Story? Wenn du dieselbe Plattform nutzt, um gleichzeitig über deine Produkte, deinen Sportverein, deine Familie und deine politische Meinung zu sprechen, bist du auf dem Holzweg. Wer als Unternehmen in den sozialen Medien erfolgreich sein will, muss Inhalte strategisch und zielgerichtet posten.
- Die ideale Anzahl an Posts pro Tag variiert je nach Netzwerk
Ein Tweet hat beispielsweise eine viel kürzere Lebensdauer als ein Facebook-Post. Nimm dir daher etwas Zeit, um die optimale Posting-Frequenz für deine Kanäle zu finden und analysiere, wann deine Zielgruppe am aktivsten ist – damit maximierst du die Reichweite. - Zu häufiges Posten
Der Ausdruck „Zu viel des Guten“ kann hier definitiv zutreffen. Selbst wenn eure Follower eure Inhalte mögen und sich damit beschäftigen, kann zu häufiges Posten dazu führen, dass sie euch „entfolgen” oder das Engagement nachlässt. Zwei bis drei idealerweise zeitlich gut verteilte Posts pro Tag reichen in der Regel aus. In unserem Blog zu den idealen Posting-Zeiten findest du viele hilfreiche Tipps. - Zu häufiges Liken
Als Unternehmen solltet ihr Beiträge eurer Follower nur dann liken, wenn sie eure Marke, euer Unternehmen oder eure Produkte ausdrücklich erwähnen. Alles andere wirkt schnell wahllos und unauthentisch. - Zu viele automatisierte Posts
Automations-Tools eignen sich hervorragend, um Beiträge vorauszuplanen und einen stetigen Strom an Inhalten bereitzuhalten. Sie sind zudem äußerst hilfreich, um Zielgruppen in verschiedenen Zeitzonen zu erreichen. Dennoch sollten automatisierte Beiträge immer durch Posts in Echtzeit ergänzt werden. Das schafft Nähe und zeigt, dass hinter eurer Social Media Strategie echte Menschen stehen. Das Reagieren auf aktuelle Nachrichten und Memes ist eine hervorragende Möglichkeit, Echtzeit-Beiträge zu integrieren.
7. Ignorierung von Evergreen-Content & externen Inhalten
Um eine treue Community aufzubauen, sind regelmäßige Beiträge, die Interaktion und Interesse fördern, unerlässlich. Dabei ist vor allem die Kombination aus Qualität und Kontinuität wichtig. Fehlt es dir an Inhalten? Das geht nicht nur dir so. Viele Unternehmen fühlen sich unter Druck gesetzt, ständig neue Social Media Inhalte zu produzieren, obwohl sie bereits über eine umfangreiche Bibliothek an Evergreen-Content verfügen. Nutze ältere Beiträge, bereite sie neu auf oder aktualisiere sie und teile sie erneut. Der Vorteil: Du kannst die Performance des Beitrags mit den vergangenen Postings vergleichen. Teste unterschiedliche Texte oder Bilder, um herauszufinden, worauf deine Zielgruppe am positivsten reagiert.
Eine weitere Möglichkeit, euren Content-Kalender zu füllen, ist das Teilen externer Artikel und Fachbeiträge aus eurer Branche. Das sorgt für Abwechslung und zeigt euren Followern, dass ihr am Puls der Zeit seid und Interesse an Entwicklungen in eurem Tätigkeitsfeld habt.
8. Ein nicht-optimiertes Profil
Wenn die Steigerung der Markenbekanntheit und die Generierung von Website-Traffic die Hauptziele eurer Social Media Beiträge sind, ist der erste Eindruck beim Besuch eures Profils entscheidend.
Achte darauf, dass das Profilbild/Logo korrekt und aktuell ist. Das Headerbild sollte euch bestmöglich repräsentieren und den Besuchern eures Social Media Profils einen einladenden ersten Eindruck vermitteln.
„Social Media Marketing bietet eine tolle Möglichkeit, mehr Traffic auf eine B2B-Website zu leiten. Die detaillierte Beschreibung des Unternehmens und ein Link zur Website tragen zur Optimierung des Profils bei", rät Emily Ahlbum vom Online-Marketing-Unternehmen Emagine.com. „Zudem ist wichtig zu wissen, dass Social Media Inhalte mittlerweile von Suchmaschinen indexiert werden. Deshalb muss jeder Tweet oder Status-Update als Content angesehen werden, der für Suchmaschinen optimiert werden kann.“
9. Nicht wissen, wo sich die Kunden aufhalten
Je nach Branche oder angebotener Produkte und/oder Dienstleistungen kann die Demografie der Zielgruppe stark variieren. Tech-Start-ups richten sich eher an ein jüngeres Publikum, während etablierte lokale Unternehmen tendenziell etwas ältere Kunden ansprechen. Die Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen ist beispielsweise die am stärksten vertretene Gruppe in den sozialen Medien, allerdings nur mit geringem Vorsprung.
„Facebook, Google+, Twitter, Instagram und Pinterest fallen in diese Kategorie. Bei SnapChat und Tumblr sind vor allem Nutzer im Alter von 18 bis 24 Jahren vertreten. LinkedIn ist mit 35- bis 44-Jährigen an der Spitze der Ausreißer“, erklärt Tyler Becker auf Social Media Week.
Wenn du weißt, wer deine Zielgruppe ist und wo sie zu finden ist, kannst du viel Zeit und Geld sparen. Nutze ein Social Listening Tool, um herauszufinden, wo und in welchem Kontext in den sozialen Medien bereits über euch gesprochen wird!
10. Der Preis bestimmt die Qualität
Im Zeitalter des Social Media Marketings trifft man seine Kunden selten bis gar nie persönlich. Eure Visitenkarte sind eure Social Media Beiträge und euer Schaufenster ist die Landing Page eurer Website. In diesem Sinne kann sich die Zusammenarbeit mit einem Social Marketer lohnen, um mit einer makellosen Kampagne die besten Ergebnisse zu erzielen. Nachlässig gestaltete Beiträge, fehlende Planung oder uneinheitliche Botschaften beeinträchtigen die Integrität eures Unternehmens und führen zu geringeren Klickraten.
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