In der heutigen Ausgabe von „PR im Dialog 2025“ gibt Lea Klipfel, Leiterin Marketing & Kommunikation bei Accenture Schweiz, Einblicke in strategischen Wandel, die Auswirkungen von Agentic AI und ihre Learnings aus dem ersten Halbjahr – zwischen Weltwirtschaftsforum, Standorteröffnung und Multi-Agenten-Systemen.
1. Was war Ihr persönliches PR-Highlight im ersten Halbjahr 2025?
2. Gab es etwas, das Sie in Ihrer Rolle als Kommunikatorin im ersten Halbjahr überrascht oder zum Umdenken gebracht hat?
3. Welche Themen werden Ihrer Einschätzung nach die Kommunikationsarbeit in den nächsten Monaten prägen?
4. Angenommen, Ihr Team hätte ab morgen keinen Zugang mehr zur Meltwater-Plattform. Was würde Ihnen im Arbeitsalltag am meisten fehlen?
1. Was war Ihr persönliches PR-Highlight im ersten Halbjahr 2025?
Das erste Halbjahr 2025 war für mich tatsächlich reich an Highlights. Das Jahr startet bei uns mit dem World Economic Forum in Davos meistens sehr intensiv. Auch dieses Jahr war ich wieder vor Ort und habe unsere Schweizer Delegation kommunikativ begleitet. Ein weiterer besonderer Moment war unser Umzug Anfang Jahr und die Eröffnung unseres neuen Standortes inklusive Gen-AI-Studio in Zürich. Es ist eine Sache, in Medienmitteilungen und Reports über die transformative Kraft von KI zu sprechen; in unserem Studio machen wir diese Technologie in einem physischen Raum greifbar und erlebbar. Zu sehen, wie dies bei Kunden und Medienschaffenden auf so positive Resonanz stösst, ist jedes Mal ein kleines Highlight.
2. Gab es etwas, das Sie in Ihrer Rolle als Kommunikatorin im ersten Halbjahr überrascht oder zum Umdenken gebracht hat?
Überrascht hat mich die schiere Geschwindigkeit, mit der sich die Rolle der Kommunikation durch neue Technologien wie Agentic AI verändert. Wir haben lange über KI als Werkzeug gesprochen – jetzt ist sie zu einem echten Akteur geworden, der mehr oder weniger selbständig handeln kann. Für uns Kommunikationsschaffende hat dies zur Folge, dass eine unserer Kernaufgaben – das Erstellen zielgruppengerechter Inhalte – immer öfter von KI-Tools supportet oder gar übernommen wird. Das mag auf den ersten Blick vielleicht erschrecken; tatsächlich aber erhalten wir dadurch mehr Freiraum für strategische und kreative Überlegungen.
3. Welche Themen werden Ihrer Einschätzung nach die Kommunikationsarbeit in den nächsten Monaten prägen?
Ein Thema, das uns bei Accenture seit einiger Zeit beschäftigt, ist die Weiterentwicklung der Agentic AI zu Multi-Agenten-Systemen. Der Trend geht weg von einzelnen, reaktiven Tools hin zu einem orchestrierten Zusammenspiel mehrerer KI-Agenten, die autonom komplexe Aufgaben wie strategische Planung oder Kampagnenkoordination übernehmen.
Aus meiner Sicht bedeutet dies für uns Kommunikationsschaffende eine fundamentale Veränderung: Unsere Rolle verschiebt sich vom ausführenden Handwerker zum strategischen Dirigenten. Wir geben die kreativen Leitplanken vor, kuratieren die Ergebnisse und sichern die Qualität. Dadurch gewinnen wir wertvolle Zeit für das, was schlussendlich den grössten Wert stiftet: die Pflege persönlicher (Medien-)Kontakte, die Entwicklung aussergewöhnlicher Ideen und die strategische Beratung unserer verschiedenen Stakeholder.
4. Angenommen, Ihr Team hätte ab morgen keinen Zugang mehr zur Meltwater-Plattform. Was würde Ihnen im Arbeitsalltag am meisten fehlen?
Dank Meltwater haben wir Zugang zu einem praktischen Monitoring-Tool, das uns einen Echtzeit-Überblick über die für uns relevanten Themen gibt. Das erleichtert unsere Arbeit massiv.
Über Lea Klipfel
Lea Klipfel ist Leiterin Marketing und Kommunikation bei Accenture Schweiz. Sie blickt auf über 15 Jahre Erfahrung im Dienstleistungsmarketing zurück. Vor Accenture baute sie die Marketing- und Kommunikationsabteilung des Software-as-a-Service-Start-ups 1plusX auf. Frühere Stationen beinhalten die Marketingleitung beim Schweizerischen Versicherungsverband sowie die Tätigkeit als Marketing Specialist im Bereich Private Banking der Deutschen Bank.
Die 41-Jährige hat an der Saxion Hogeschool in Enschede (NL) International Business and Languages studiert und an der Fernfachhochschule Schweiz ihren Master in Business Management mit Fokus «Innovation Management» erworben.