Am 31.08.2019 hatten wir Claudia Dörr, Teamleiterin Social Media bei dreifive, als Expertin zum Thema Content Marketing Geheimtipps in unserem Webinar zu Gast. Innerhalb unseres Zeitrahmens konnten nicht alle eurer Fragen live geklärt werden, weshalb Claudia Dörr die insgesamt 7 interessantesten und meist gestellten Fragen während des Webinars im Nachhinein nochmal in diesem Gastbeitrag für euch beantwortet hat.
1| Funktioniert die Kombination aus Influencer und Content Marketing im B2C- und im B2B-Bereich gleichermaßen?
Ob Content Marketing und/oder Influencer Marketing funktionieren, ist weniger eine Frage von B2C und B2B, sondern vielmehr eine Frage der Zielgruppe und Zielsetzung. Inzwischen nutzt ein Grossteil der Menschen weltweit Online Medien bzw. Soziale Netzwerke – sowohl privat, als auch zu Business Zwecken. Ist die Kampagne mit Fokus auf die Zielgruppe konzipiert und der Content relevant, können auch im B2B-Bereich erfolgreiche Content und Influencer Marketing Kampagnen umgesetzt werden.
2| Wie sollte man im Hinblick auf eigenen und fremden Content am besten an die Konzeption einer Content Marketing Strategie herangehen?
Nachdem die Ziele und Zielgruppe der Massnahmen definiert sind – das sollte der erste Schritt beim Content Marketing sein – steht eine Bestandsaufnahme des verfügbaren Contents an. Dies spielt mit in die Fragestellung um Budget und Ressourcen, denn dadurch definieren sich Rahmenbedingungen wie z.B. die Postfrequenz. Oft kann der verfügbare Unternehmens-Content nicht 1:1 auf die Online bzw. Social Media Plattformen übertragen werden, sondern muss zumindest noch kanalspezifisch optimiert werden. Das kann bspw. das Kürzen des eigenen Image Films sein (Videos auf Social Media sollten möglichst kurz sein, mit der Hauptbotschaft am Anfang). Ist diese Content Optimierung im eigenen Unternehmen nicht möglich, kann diese auch ausgelagert werden. Viele unserer Kunden versorgen uns mit bestehendem Werbematerial, das wir in der Agentur dann noch Social Media gerecht „pimpen“.
3| Wie wird die Zukunft des Messenger Marketings über WhatsApp aussehen?
Facebook bzw. WhatsApp Inc. hat entschieden, dass das Newslettering/Broadcasting nicht Teil ihres offiziellen Angebotes der offiziellen WhatsApp Business Solution (API) bleiben soll. Ab Ende 2019 wird es daher nicht mehr möglich sein, die Newslettering-Funktion für Werbezwecke zu nutzen. Dennoch bleibt WhatsApp aus Unternehmenssicht ein spannender Kanal, da mit der neuen offizielle Business API weiterhin Chatbot-Kampagnen umgesetzt und WhatsApp als „PULL-Kanal“ genutzt werden kann.
–> Mehr zum Thema Messenger Marketing.
4| Gibt es spezielle Content Marketing Tipps für ganz kleine Unternehmen bzw. StartUps mit nur wenig Budget?
Bei wenig verfügbarem Budget raten wir zum Fokus auf einen Social Media Kanal, diesen dafür umso besser zu bespielen. Je nach Produkt/Dienstleistung und Zielgruppe kristallisiert sich in der Regel ein Kanal heraus, der sich am besten eignet. Hier sollte dann regelmässig mehrwertiger Content publiziert und bestenfalls mit Mediabudget hinterlegt werden. Bei der Mediaplanung sollte ebenfalls darauf geachtet werden, möglichst „preiswerte“ Werbeformate zu nutzen. Bspw. sind die Kosten pro Ergebnis bei Insta Story Ads erfahrungsgemäss eher gering im Vergleich zu anderen Werbeformaten. Zudem kann es sich lohnen, monatlich etwas Budget „zurückzulegen“, um dann in der Hauptsaison eine reichweitenstarke Kampagne zu fahren und so für ein spezifisches Produkt Buzz zu erzeugen.
5| User-generated Content teilen: Was müssen Unternehmen beachten?
Bei der Publizierung von User-generated Content ist beim Content Marketing zu beachten, dass die Bildrechte immer noch beim entsprechenden User liegen. Wird das Unternehmen durch den User getaggt, haben sie in der Regel nichts dagegen, dass der Content durch das Unternehmen z.B. in Form eines Regrams/Retweets verwendet wird. Zur Sicherheit sollte man dies vorher jedoch immer noch mit einer kurzen Privatnachricht abklären. Zielt ihr auf einen grösseren Wettbewerb ab, in dem User bspw. Bilder mit einem Kampagnenhashtag posten müssen, um an einem Gewinnspiel teilzunehmen, empfehlen wir die Rechteabtretung an den Bildern in die Teilnahmebedingungen zu integrieren. So stellt ihr sicher, dass ihr die Bilder später auch nutzen könnt.
6| Wie kann man seriösen Content auf Social Media vertreiben?
Leider ist es in einigen Unternehmen immer noch so, dass nicht alle Abteilungen bzw. Mitarbeiter die Funktionsweise von Social Media bzw. das Nutzungsverhalten der User verstehen. Hier hilft nur, immer wieder „Aufklärungsarbeit“ zu leisten. Hilfreich kann hier beispielsweise auch ein interner Social Media Workshop sein. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Studien, die den Mehrwert von Social Media belegen bzw. Best Practice Beispiele von besonders erfolgreichen Formaten und Umsetzungen.
7| Lohnt es sich noch, ohne Social Advertising auf Facebook aktiv zu sein?
Grundsätzlich kann es für ein Unternehmen im Hinblick auf die Auffindbarkeit und den Kundenservice Sinn machen, auch ohne regelmässiges Posten und Werbeanzeigen auf Facebook aktiv zu sein. Viele User nutzen Facebook inzwischen, um sich Informationen zu Unternehmen bzw. Produkten zu verschaffen oder sich mit Fragen an den Kundendienst zu wenden. Die monatliche Reichweite wird dann jedoch eher sehr gering ausfallen.
Diese Fragen wurden für euch beantwortet von:
Claudia Dörr arbeitet seit 2015 bei dreifive und ist als Teamleiterin im Bereich Social Media für die strategische Beratung grosser Unternehmen verantwortlich. Vor ihrer Anstellung bei dreifive war sie bei anderen Agenturen und hat dort ebenfalls namhafte Kunden in den Bereichen Social Media sowie Online und Content Marketing beraten. Ihr Bachelor- und Masterstudium „Medien und Kommunikation“ absolvierte sie an der Universität Augsburg.